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  • Foto: Glückauf-Kampfbahn, Gelsenkirchen (c)

  • Foto: Glückauf-Kampfbahn, Gelsenkirchen (c)

Ein Stadion als „sozialer Klebstoff“

Glückauf-Kampfbahn in Gelsenkirchen

Als im August 1927 der damals erstmals aufsteigende FC Schalke 04 das Vorhaben hatte, eine neue Spielstätte errichten zu lassen, war vermutlich niemandem bewusst, wie wichtig die 1928 eröffnete Glückauf-Kampfbahn für Gelsenkirchen werden würde. Schon wenige Jahre nach Eröffnung war klar, dass die Kampfbahn viel mehr Fans an sich zog als erwartet, sodass die Kapazität von 34.000 Plätzen bei einem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf im Jahre 1931 um 36.000 weitere Anhänger gesprengt wurden. Deshalb ist die Glückauf-Kampfbahn 1936 um eine 114 Meter lange Haupttribüne erweitert worden. Doch nicht nur unglaubliche Spiele und zahlreiche Zuschauerrekorde machen die geschichtliche Bedeutung dieses legendären Fußball-Stadions aus. Es ist auch Heimat für ein kulturgeschichtliches Phänomen, das es wohl kaum noch einmal gibt.

Geht man die damaligen Schalker Spieler durch, so fällt auf, dass man schon immer viele Namen finden konnte, die erkennen lassen, dass sie aus nicht in Schalke und Umgebung geboren sind oder aus zugewanderten Familien stammen, wie Valentin Przybylski oder Ernst Kuzorra. Denn der FC Schalke 04 war ein Verein für Menschen, die  ihre Heimat verlassen hatten und in den „Ruhrpott“ kamen, um zwischen Kohle und Staub ihren Träumen von einem guten Leben näher zu kommen. Geburtsort oder Herkunft waren hier nicht entscheidend. Wichtiger war, welchem Verein man angehörte. Bei den Spielen fieberten tausende Fans zusammen für 11 Spieler auf dem Rasen, wie beispielsweise beim Europapokal Achtelfinale 1958 gegen die Wolverhampton Wanderers, welches der FC Schalke 04 mit 2:1 gewann. Dieses Zusammenleben über Herkunftsgrenzen hat auch eine Heimat in der Glückauf-Kampfbahn, von der die Haupttribüne heute unter Denkmalschutz steht. So kann heute die Geschichte von FC Schalke 04 und der Glückauf-Kampfbahn für grenzüberschreitendes Miteinander im Sport angesehen werden.


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